Juan Díaz Canales, Rubén Pellejero
Corto Maltese. Nacht in Berlin.
Die immer lauter werdenden Nazis haben Prof. Steiner, Cortos alten Freund, umgebracht. Wir sind in der Weimarer Republik und Corto Maltese ist in Berlin. In Babelsberg dreht ein genialer Regisseur einen düsteren, prophetischen Film mit dem Titel “Bestia Triumphans”, die Organisation Consul treibt ihr Unwesen, und dann verschlägt es Corto in die Stadt des Golem, nach Prag.
Corto geht zwar streckenweise am Stock, aber er ist aktiver denn je und nicht der passive Zuschau- er wie so oft. Außerdem spielt er eine denkwür- dige Rolle im deutschen Film der 1920er Jahre… Welche, soll hier nicht gespoilert werden. Aber die Gehhilfe braucht er nur, weil er sich etwas zu heftig geprügelt hat, mit einem Adolf. Denn hart ging es zu in den Straßen deutscher Städte, und letzten Endes haben die Gegensätze auch die leidenschaftlich geliebte und gehasste Weimarer Republik zerrissen.
Wie üblich, begegnet Corto prominenten Zeitgenossen, in dieser glanzvollsten Epoche deutsch-jüdischen Kulturlebens sind es besonders viele.
Gleichzeitig ist die Zeitspanne zwischen den Kriegen eine unheilschwangere Zeit, in der das nächste poli- tische Verhängnis sich schon abzeichnet, während in Babelsberg unheimliche, expressionistische Grusel- filme den Horror auf die Leinwand malen. Das Spiel mit Iden- titäten ist der letzte Schrei, auch Corto entgeht ihm nicht: ist er etwa der mächtige Makropulos, für den die Esoteriker vom Geheimbund Stella Matutina – Morgenstern” – ihn halten? Die Herren beharren so fest darauf, dass Corto sich am Ende Einiges hätte man lieber nicht gesehen selbst fragt, wer er ist. Die Geschichte spielt zum Teil in Prag, Stadt der finsteren Gemäuer und uralten Geheimnisse und ebenfalls Hochburg jüdischen Lebens. Hier trifft Corto Maltese auf Gustav Meyrink, Autor des grandiosen Golem.
Weitere Informationen: Schreiber&Leser / Nacht in Berlin
Reguläre Farbausgabe
Inhalt: 88 Seiten in Farbe
Format: gebunden
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-96582-088-3
€ 24,80